Ein Akku ist auch nur ein Mensch

Wenn ein Läufer bis zur Erschöpfung durch die Gegend rennt, dann werden mit der Zeit seine Schritte kürzer und die Frequenz der Schrittfolge ebenfalls. Mit einem Akku, der auf einer Langstrecke vollständig leergefahren wird verhält es sich vergleichbar. Beim Entladen sinkt die Spannung des Akkus und bei konstantem Stromverbrauch sinkt die zur Verfügung stehende Leistung.

Wird also beispielsweise eingestellt, dass der Controller 10 Ampère zum Motor abgeben soll, so kann der Motor bei vollem Akku 40 Volt mal 10 Ampère, also 400W verarbeiten. (Ein voller 36V-Akku hat eine Spannung von ca. 40 Volt). Neigt sich die Akkuladung dem Ende zu, dann sinkt die Spannung im Akku auf 30 Volt (Um eine Unterspannung zu verhindern wird in der Regel eine Spannung von ca.30V als Untergrenze eingestellt). Die am Controller eingestellten 10A entsprechen dann nur noch 300W. Ein Fahrrad mit konstant eingestellten Stromwerten wird daher mit sinkender Akkuladung immer langsamer. Dem kann man entgegenwirken indem eine Unterstützungsstufe einer bestimmten Leistungsabgabe entspricht. Sollen dann beispielsweise dem Motor immer 400W zur Verfügung stehen, dann muss der Akku mit 30V Spannung aber 400W : 30V = 13,3A liefern. In diesem Fall der konstanten Leistungsabgabe würde sich der Akku zum Ende hin immer schneller entladen.

Ein Ebike ist also mitnichten ein Auto mit Verbrennungsmotor, das mit 5 Litern Benzin im Tank eher noch schneller fährt als vollgetankt, sondern ist eher einem Mensch vergleichbar, der müde wird und an seiner Erschöpfungsgrenze immer langsamer läuft.

Dieses Akkuverhalten muss man sich vor Augen halten, wenn man eine Langstrecke oder eine Bergankunft zum Ende einer Tour mit dem Ebike plant. Denn schnell können die letzten Kilometer zur Qual werden, wenn 200 Höhenmeter vor dem Ziel der Akku plötzlich leer ist.

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